In Zusammenarbeit mit der Reichsregierung bauten Hamburg und Lübeck an der Travemündung einen Flughafen für Land- und Wasserflugzeuge, der als Zwischenstation für den Luftverkehr nach Skandinavien dienen sollte. Im Mittelpunkt des Bauprogramms stand eine von Schumacher gestaltete Flughalle, die groß genug sein mußte, um vier an Land gezogene Dornier-Flugboote des Typs »Superwal« gleichzeitig aufzunehmen. Die in Eisenkonstruktion errichtete (nicht mehr vorhandene) Halle wird in ihrer Hauptfront von den Hauptbindern mit leicht angehobenem First bestimmt, und die Andeutung eines Giebels mit stilisiertem Reichswappen verleiht dem Bau monumentale Wirkung. Die zwölf Meter hohe und 60 Meter breite Öffnung ist durch ein achtteiliges Schiebetor verschließbar, dessen Segmente vor die dreigeschossigen Seitentrakte geschoben werden. Umlaufende Glasfenster in Höhe der Binder, deren Sprossengliederung auf den Schiebetoren fortgesetzt wird, geben der Halle Licht. Der westliche Seitenbau erhält durch eine in der Mitte der Seitenfront angeordnete Werkstatthalle eine eigene symmetrische Fassade. Die Eisenteile erhielten in Abstimmung mit den Klinkerflächen eine zinnoberrote Färbung, die Tore verschiedene Rottöne. Die technische Planung lag beim Ingenieurwesen unter Oberbaudirektor Leo.
252 Seeflughalle Travemünde