WK 184 (Frank: Reformkultur und Moderne)
Werkbeschreibung

Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Mittel für eine Einrichtung für die Säuglings-und Kleinkinderpflege auf dem Gelände des Waisenhauses bewilligt. Dabei
sollten beide Abteilungen vollständig vonein­ander getrennt sein. Der zweiflügelige, symme­trisch angelegte Baukörper des in braunröt­lichen Ziegeln ausgeführten » Kleinkinder­hauses« entwickelt sich aus einem querge­stellten Mittelhaus, das mit dem Giebel zur Straße weist. Links und rechts schließen sich zwei traufständige Flügelbauten an, die in giebelständigen Kopfbauten enden. »Innen ist dieser Bau einer der ersten, der die Zwischen­wände in der Folge der Wände ganz in Glas auflöst und die Kinderräume vom Korridor aus mittels Doppelschränken bedienbar macht, so daß das altbürgerliche Äußere sich mit einem ganz modernen Kern verbindet« (Schumacher: Stufen, S. 301). Dem Mittelbau gibt ein über drei Geschosse hochgereckter Bogen über dem Doppeleingang ein einprägsames Gesicht. Den Bogen flankieren halbrund hervortretende
Utluchten vor den Pförtnerlogen. In die Brüstungsfelder des ersten Geschosses sind fünf Klinkermedaillons mit plastischen Kinderfiguren von Richard Kuöhl gefügt, die den Putten der Majoliken von della Robbia am Ospedale degli Innocenti in Florenz nachemp­funden sind. Auf den Ecken der Balkonbrü­stungen befinden sich ebenfalls farbige Klin­kerfiguren, je ein Kind mit Reh, die die Bild­hauer Emmerich Oehler und Diebitsch fertigten, während Ludwig Kunstmann die
keramischen Reliefplatten an Portal und Balkonbrüstungen schuf. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Kleinkinderhaus stark vereinfacht und ohne Steildach wiederaufgebaut.

Kategorie


Ort
Hamburg-Uhlenhorst, Winterhuder Weg

Baujahr
1914-16

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg

Quellen
Schäfer: Staatsbauten, Bd. 2. 25f., Abb. S. 205-216; Schumacher: Stufen, S. 301; Nicolaisen: Studien, S. 175.
Zustand
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Schlagwörter
Datensatz

184 Kleinkinderhaus

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