Werkbeschreibung

dahinterliegenden Eisenbetonskeletts und beliebig addierbaren nichttragenden Wänden. Der mit bräunlichen Klinkern verkleidete Bau erhielt eine regelmäßige Pfeilergliederung, deren Vertikalismus in der oberen Zone von drei zurückspringenden Geschossen ausge­glichen wird. Die abschließende Wirkung wird durch die oben angeordneten Bogenfenster noch verstärkt. An der stumpfen Ecke zwischen Gänsemarkt und Valentinskamp – sie bildet den Fluchtpunkt der Dammtorstraße – ist eine Rundung gelenkartig eingeschoben, die in Höhe der Staffelgeschosse als flacher Rundturm endet. Schumacher beauftragte Richard Kuöhl mit der gesamten Ausstattung des Baus. Im Innern entstand in Zusammen­arbeit mit Villeroy und Boch die berühmte Wartehalle in Majolika. Die langgestreckte, hohe Halle mit der gewölbten Kassettendecke und den freistehenden Stützen besitzt über dem Durchgang eine kleine Empore. An der apsisartigen Abschlußwand befindet sich ein Wandbrunnen mit einer Krugträgerin auf einem Froschkopf. In Gemeinschaftsarbeit von Krug und Wessely entstand die bunte Klinker­keramik an den Fassaden mit symbolischen Motiven wie dem Hamburger Wappen, Koggen und Wikingerschiffen. Die nach langer Planung 1918 begonnenen Bauarbeiten wurden in der Inflation wegen Geldmangels eingestellt und erst 1925 wieder aufgenommen.

>> link zu einer Reihe von historischen Fotos (Fotograf: Dransfeld) des Baus über „commons.wikimedia.org“

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Ort
Hamburg-Neustadt, Gänsemarkt/Valentinskamp

Baujahr
1914 (1926)

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg

Quellen
Baubehörde, Bestand Schumacher; Der Neubau der Finanzdeputation in
Hamburg. In: Deutsche Bauzeitung 62 (1928), S.113-115, 22 Abb.; Hbg. u. s. Bauten 19181 29, Abb. 343 und S. 365; Schumacher: Selbstgespräche, S. 232-235, Nicolaisen: Studien, S. 180.
Zustand
Werk erhalten
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174 Finanzdeputation Hamburg

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