1906 wurde Schumacher zusammen mit Gabriel von Seidl, Lossow & Kühne, Schilling & Gräbner, Wilhelm Kreis, Oswin Hempel und anderen zur Beteiligung an dem engeren Wettbewerb zum Neubau des Stadthauses in Bremen aufgefordert. Insgesamt 15 Arbeiten wurden eingereicht. Dem Entwurf „Bild und Text“ von Seidl wurde einstimmig der 1. Preis zuerkannt. Eine weitere bewertende Abstufung der Entwürfe nahm das Preisgericht nicht vor. Die Ausführung wurde von Seidl übertragen. Der später in den „Dresdner Heften“ veröffentlichte Entwurf Schumachers zeigt zwei Baukörper, eine größeren viergeschossigen Bau mit Innenhof auf quadratischem Grundriß und, seitlich versetzt, einen kleineren Anbau für den großen Festsaal. Das Äußere ist durch Verwendung verschiedener Materialien – Erdgeschoß ganz in Sandstein, Obergeschosse in Backstein, Fenster mit Sandsteineinfassungen – sowie durch Wandpfeiler, Erker und Laubengänge lebhaft gegliedert. Die Gebäudeteile erhalten hohe Walmdächer mit Gauben und Zwerchgiebeln. Die bewegte Dachlandschaft wird von einem Uhrenturm überragt.
070 Wettbewerb Stadthaus Bremen