Dieser Villenbau für Carl Tölle gehört zu den fünf Einzelvillen, die Schumacher neben seiner Tätigkeit im Leipziger Stadtbauamt in den Jahren 1897-98 dank der Vermittlung durch Alfred Weddingen in Barmen erbauen konnte. „Die Villa Toelle in Barmen liegt in einem alten herrschaftlichen Garten der inneren Stadt. Sie musste in ihrer Anlage grossen gesellschaftlichen Bedürfnissen des musikliebenden Bauherrn genügen und zugleich eine Art Museum sein für die sehr umfangreiche Gemälde-Sammlung und andere Kunstwerke des Besitzers. … Einige besonders grosse Bilder Sascha Schneiders machten die Anlage eines durch zwei Stockwerke gehenden Raumes nöthig…. Das Obergeschoss birgt ausser den Schlaf- u. Toilette-Räumen des kinderlosen Ehepaares die Wohnzimmer und Zimmer für die Gäste…Das Aeussere des Hauses ist lediglich auf Gruppierung und Dachwirkung berechnet; die Architekturtheile sind aus Kyllheimer Sandstein, die Flächen rauh verputzt, das Holzwerk grün, das Dach eingedeckt mit Ludovici’schen Schuppenziegeln. Das Innere, das ganz in der Hand des Architekten blieb, zeigte in der Vorhalle weissen Marmor, in der Halle mattgrün gebeiztes Eichenholz mit vergoldetem Schmiedewerk, im Musiksaal und Speisezimmer Mahagoniholz; ersterer ist von einer elliptischen Tonne mit angtragenem Stuckornament, letzterer von einer Mahagonidecke mit bemalten Zwischenfeldern gedeckt“ (Deutsche Bauzeitung, s.u.)
018 Villa Carl Toelle in Barmen