Die Gewerbeschule schließt die Ecke eines Baublocks zwischen Richardstraße und Wagnerstraße, in dessen Innenbereich die 1917 erbaute Realschule Uferstraße von Fritz Schumacher liegt. An den Eckbau wurde zum Hof hin ein Turnhallenanbau angefügt, so dass sich ein U-förmiger Grundriss ergibt. Das viergeschossige Gebäude wird von einem relativ flach geneigten Walmdach abgeschlossen. Der Flügelbau mit Turnhalle und dem darüberliegenden Vortrags- und Zeichensaal erhält hingegen ein Flachdach, das als Terrasse genutzt wird, wie ein umlaufendes Geländer nach außen sichtbar macht. Die Verbindung zwischen Anbau und Hauptbau bildet ein turmartiger, bis zum First des Walmdaches reichender, flachgedeckter Treppenhausbau. Dieser ist vertikal verglast, während die Fassaden der verschiedenen Gebäudeteile durch die zusammengefassten Fenstergruppen der Unterrichtsräume horizontal betont werden. Die Aufteilung im Inneren der Gewerbeschule wird vor allem durch das einheitliche Maß der Lehrräume von 6,5 x 10 Metern bestimmt. Zu den Lehrräumen zählen acht Küchenräume, acht Nähräume und sieben Klassenräume für theoretischen Unterricht. Im ausgebauten Dachraum befindet sich die Wäscherei für Lehrzwecke mit Bügel- und Mangelzimmer, und in einem Teil der Räume ist ein Jugendheim untergebracht. An künstlerischer Ausstattung erhielt der Bau 1929 das Wandgemälde Die klugen und die törichten Jungfrauen von Anita Rée im Lehrerinnenzimmer, ein 1928 gemaltes Wandgemälde von Eduard Hopf im Jugendheim, das weibliche Akte in der Landschaft zeigt, sowie ein weiteres von Eduard Kasper. Friedrich Wield schuf 1926 die Hockende vor dem Haupteingang.
Abbildung: cc-by-4.0 Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
267 Gewerbeschule Uferstraße