Die Lage der Kapelle im Fluchtpunkt einer langen Achse des Ohlsdorfer Friedhofes, die sich vor dem Bau zum Platz erweitert, erforderte einen kompakten und einprägsamen Baukörper. Schumacher entwickelte einen mit Klinkern verkleideten Zentralbau von feierlichem Ernst, der von abgestuften niedrigeren Seitentrakten flankiert wird. Die flachgedeckte Zylinderform des Mittelbaus wird dabei durch kleine Treppentürme aufgenommen, die den Übergang zur kubischen Form der Anbauten herstellen. Den Innenraum beherrschen zwölf scharrierte Eisenbetonrippen, die unter der Decke sternförmig zusammenlaufen. Eine Gruppe wandhoher, in schmale vertikale Streifen aufgelöster Bleiglasfenster taucht die runde Kapelle in farbiges Licht. In der Vorder- und Rückfront treten die Rippen als profilierte Klinkerpfeiler in Erscheinung, und eine trommelförmige Attika mit flächig ornamentierter Klinkerverblendung schließt die starke vertikale Bewegung nach oben ab. Den rechten Anbau gestaltete Schumacher als Eingang mit offener Pfeilerhalle vor einem Warteraum.
Abbildung: cc-by-4.0 Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
253 Friedhofskapelle XIII auf dem Ohlsdorfer Friedhof