Einen Abschnitt der Siedlung am Dulsberg nahm Schumacher zum Anlaß, um mit zwei Ideen sozialen Wohnens zu experimentieren. Auf der Nordwestseite entstanden nach seinen Entwürfen fünf Blocks im Sinne einer Aufteilung, die er in ähnlicher Form 1913 skizziert und in seiner »Kleinwohnung« von 1917 veröffentlicht hatte: dreigeschossige langgestreckte Wohnblocks mit einer Lücke an den Schmalseiten. Fahrwege und ein »öffentlicher Grünstreif« im Inneren schaffen einen halböf fentlichen Raum, an den Schumacher in der ausgeführten Fassung auch die Hauseingänge legte. Zwischen die Blocks gestellte, niedrige Verbindungstrakte mit Kaufläden schaffen dort, wo sonst die Straße liegt, den nach außen geschützten Bereich mit nicht einsehbaren Gärten. Schumacher interessierte sich auch für das Einküchenhaus, eine vor und nach dem Ersten Weltkrieg stark diskutierte soziale Wohnform, in dem das Essen und Kochen der Familien außerhalb der Wohnungen in einer kollektiven Einrichtung stattfinden sollte. Senat und Bürgerschaft hatten jedoch Bedenken. Am Dulsberg verwirklicht wurde daher nur eine abgeschwächte Version als Ledigenheim mit Gemeinschaftsräumen und Kantine (Block V, Elsässer Straße 8-10, vgl. Hipp: Wohnstadt, S. 25).
>> link zu zwei Abbildungen in „Vom Werden einer Wohnstadt“ Tafeln 25/26
222 Staatswohnungsbauten Dulsberg