Bereits kurz nach dem Tod des ersten Friedhofsdirektors Wilhelm Cordes (1840-1917) war die Idee entstanden, ihn durch ein Denkmal auf dem Ohlsdorf er Friedhof zu ehren. Zunächst wurde lediglich sein Grab nahe der Kapelle VIII (Planquadrat AD 12) von seiner Tochter zurückgekauft, um es als Ehrengrabstätte zu erhalten. Nachdem die Finanzierung gesichert war, wurde Schumacher 1919 von der Friedhofsdeputation mit der Ausführung eines Ehrendenkmals für Cordes beauftragt. Zuvor war Martin Hallers Vorschlag für ein Denkmal in Form eines Glockenturms mit Medaillon oder Büste verworfen worden. Auch gegen den bereits vorliegenden Entwurf einer Marmorbüste des Bildhauers Xaver Arnold entschied man sich. Als repräsentativer und vom Südteich aus weithin sichtbarer Standort wurde das Rosarium in der Nähe des Haupteinganges gewählt, das mit seiner charakteristischen Bepflanzung ein wesentlicher Bestandteil der Friedhofsplanungen von Cordes war. Schumacher entwarf eine leicht konkave Pfeilerstellung aus vier Pfeilern mit einem Gebälk, das in Antiqualettern die Inschrift »Wilhelm Cordes« trägt. Friedrich Schünemann führte das 4,30 Meter hohe und 5,50 Meter breite Denkmal aus Muschelkalk aus. In der Mitte befindet sich auf einem 2,15 Meter hohen Sockel eine Büste Cordes‘, geschaffen von dem Hamburger Maler und Bildhauer Oscar Ulmer. Sie wird von zwei Vasen mit Palmetten-, Ranken- und Papageienmotiven flankiert. Die Pfeiler sind mit Weinrankenreliefs geschmückt. Da Schumacher beabsichtigte, das Gebälk zusätzlich mit einem Eierstab zu versehen, verzögerte sich die Fertigstellung. Statt wie geplant zum zweiten Todestag Cordes‘ am 31. August 1919 wurde das Ehrendenkmal zu seinem 80. Geburtstag am 11. März 1920 feierlich eingeweiht.
>> link zu einem Foto in „Dekorative Kunst“ 27 (1924), S. 88 über „daten.digitale-sammlungen.de“
219 Denkmal für Wilhelm Cordes