Das Stadtcafe war eines der vier Restaurants im Hamburger Stadtpark und lag vor seiner
Zerstörung im Krieg direkt am nördlichen Ufer des Stadtparksees. Die Hauptseite des Cafes mit einem halbkreisförmigen Vorbau wies zum See, davor erstreckte sich eine große Terrasse, von der aus man über eine doppelläufige Treppe zu einem hafenartig ausgebildeten Seebecken gelangte, das beidseitig von überdachten Laubengängen umfaßt war. Der Eingang zum Hafenbecken verengte sich zum See und wurde durch zwei bronzene Zentauren von Georg Wrba hervorgehoben. Zur Parkseite war der Backsteinbau durch zwei kurze, vorspringende Flügelbauten gegliedert. Otto Fischer-Trachau gestaltete das Interieur in schwarz-weißen Tönen, während Richard Kuöhl die Pfeiler des Rundbaus mit farbigen Klinkerkeramiken versah. Das Cafe lag am Ende einer Allee, die sich vor dem Haus zu einem regelmäßig gestalteten Rosengarten erweiterte. 1925 plante Schumacher die Erweiterung des Stadtcafes, die im wesentlichen aus der beidseitigen Verlängerung des Hauptgebäudes bestand, so daß die Symmetrie der gesamten Anlage nicht verloren ging. Diese Erweiterung wurde nicht ausgeführt. Eine Vergrößerung der Seeterrasse im Jahre 1934 auf Kosten des Wasserbeckens wurde von Hermann Häger gegen den Willen von Schumacher vorgenommen. Schumacher, der ab 1933 nicht mehr im Amt war, versuchte, die verantwortlichen Stellen unter Baudirektor Köster umzustimmen, da die Gesamtanlage nach seiner Meinung so verunstaltet werden würde, daß nur noch »eine Karikatur eines architektonischen Wesens« übrigblieben (handschriftliches Schreiben von Schumacher vom 8. 2. 1934,
StaH, Bestand Baudeputation B 1906). Der erste Entwurf für das Cafe aus dem Jahre 1909 sah als Material für die Außenwände noch Sandstein vor. Der Bau ist nicht mehr erhalten er wurde im Krieg zerstört.
182 Stadtcafé