Zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten sich immer mehr Hamburger außerhalb des eigentlichen Stadtgebietes an. Schumacher versuchte, die planlose Ansiedlung durch Bebauungspläne zu ordnen und richtete dabei ein Hauptaugenmerk auf den oberen Lauf der Alster zwischen Eppendorf und Ohlsdorf. Diesen ländlichen Bereich wollte Schumacher planmäßig zu einem Wohngebiet umgestalten. Dazu wurde zuerst der Fluß begradigt und in feste architektonische Formen gefaßt. Größtenteils öffentlich zugängliche Grünflächen an den Uferzonen des circa 4,5 Kilometer langen Hamburger Teilstücks der Alster wechseln sich mit Terrassenanlagen, Buchten und beckenartigen Flußerweiterungen, Badeanstalten, Schiffs- und Bootsanlageplätzen ab. Mittels Kanalabzweigungen werden zwei Inseln gebildet, für die Schumacher einen gesonderten Plan zur Bebauung mit Einfamilienhäusern aufstellte. Sie tragen mit weiteren Nebenwasserläufen zur Auflockerung der streng kanalisierten Alster bei. Die Kanalisierung des Alsterlaufs nach den Plänen Schumachers wurde zum größten Teil realisiert. Bei der Bebauung der Uferzonen und der alsternahen Wohngebiete wurden seine Entwürfe weniger berücksichtigt.
165 Alsterkanalisierung