Die großen Gegensätze im Hafenbild zwischen horizontalen und vertikalen Linien, wie den Schuppen und der Wasseroberfläche einerseits und den Masten und Kränen andererseits, machte nach Schumachers Auffassung das Bauen im Hafen zu einer besonderen baukünstlerischen Aufgabe. Die relativ kleine Feuerwache mußte sich daher durch zwei Eigenschaften auszeichnen, wenn sie sich visuell behaupten wollte: durch eine kompakte Masse und eine »silhouettengebende Betonung« (Schäfer: Staatsbauten, Bd. 1, S. XXIII). Der zweigeschossige Klinkerbau mit überstehendem Walmdach wurde an vorgeschobener Stelle am Parkhöft plaziert. Die Kompaktheit unterstrich Schumacher mit achteckig vorgewölbten Ecken auf der zum Fluß gewandten Eingangsseite, die mit Strebepfeilern noch verstärkt wurden. Der auf diese Weise mit einem »ernsthaft-selbstbewußten« Gesicht versehene Bau (Schumacher: Stufen, S. 302) war die erste moderne, auf verkürzte Alarmzeiten abgestellte Feuerwache in Hamburg; die erste ohne Pferdestall und mit Gleitstangen, an denen die Feuerwehrmänner aus den obenliegenden Ruheräumen zu den Autos herunterrutschten. Der Bau wurde 1986 abgebrochen.
S. XXIII-XXV, Abb. S. 116-122; Die Feuerwache am Hamburger Petroleumhafen. In: Der Industriebau 6 (1915), S. 463f.; Ortsamt Finkenwerder, Bauakte Feuerwache Petroleumhafen.
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