Die Form der Baugruppe, aus der die neue Hauptfeuerwache am Rande des Lübeckertorfeldes besteht, erklärt sich vor allem durch Lage und Zuschnitt des Bauplatzes. Das unregelmäßige Gelände wurde von einem Abwassersiel durchquert, das nicht überbaut werden durfte. Trotz dieser Schwierigkeiten entwarf Schumacher einen kompakten, geschlossenen Großbau aus einem Guß. Die Hauptbaumasse wird in einen regelmäßig ausgebildeten, U-förmigen Baukörper gelegt, der sich nach Osten zu einem Übungshof öffnet. Neben einer Toreinfahrt am Ende des nördlichen Flügels des Hauptbaus schließt ein freistehender Verwaltungsbau an. Beherrscht wird die Baugruppe durch den langen dreigeschossigen Westbau mit einer großzügigen vertikalen Gliederung durch wandhohe kannelierte Backsteinhalbsäulen. Der Südflügel enthält die Remise für die Löschfahrzeuge mit fünf großen, nebeneinanderliegenden Rundbogentoren. Über den Toren sind die beiden Obergeschosse durch halbrunde Erker zusammengefaßt, hinter denen die Wohnungen der Brandmeister liegen. Zwischen den Erkern sind die Wandstreifen durch versetzt angeordnete Backsteine reliefartig aufgelockert. Auf der Hofseite des Mittelbaus ist der Schlauch- und Steigeturm angebaut. Von einigen Keramikornamenten an der Erkern des Südbaus abgesehen gibt es keinen Bauschmuck. Die gesamte Baugruppe wird durch ein Mansarddach abgeschlossen.
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Abbildung: cc-by-4.0 Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
128 Hauptfeuerwache Berliner Tor