Werkbeschreibung

Die auf preußischem Gebiet gelegene Anstalt war 1922 von Hamburg übernommen worden, um die überfüllten innerstädtischen Gefängnisbauten zu entlasten. Täter ohne Vorstrafen mit geringen Delikten sollten hier untergebracht werden und zugleich arbeiten- im Torfabbau, um den akuten Brennstoffmangel der Hamburger Bevölkerung zu lindern. Die praktische Beschäftigung war ein Reformziel im Strafvollzug. Der von Schumacher für 250 Insassen entworfene Klinkerbau ersetzte die bis dahin bestehenden Baracken. Die Arrestzellen mit separatem WC für acht bis zehn Gefangene sind in eingeschossigen Flachbauten aufgereiht, die einen rechteckigen Hof umschließen. Auf einer Hofseite liegt der zweigeschossige Arbeitsflügel mit Heizanlage und Räumen für die Torfverwertung, diesem gegenüber der durch ein flaches Satteldach etwas herausgehobene Eingangsbau mit Vortragssaal, Verwaltungs- und Küchenräumen. Eine außen angebrachte Inschrift bringt das Vollzugsziel auf eine weihevolle Formel „Bessert die Erde durch den Menschen und ihr bessert den Menschen durch die Erde“. Über der Mittelachse des Eingangsbaus wacht ein quadratischer Wasserturm mit Uhr und Glocke sowie einem Beobachtungsposten im obersten Geschoss.
Abbildung: cc-by-4.0 Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

>> link zu einem Grundriss und historischen Abbildungen aus „Wasmuths Monatshefte für Baukunst“, Band 13 (1929) über „digital.zlb.de“

>> link zu einer Reihe von historischen Fotos (Fotograf: Dransfeld) des Baus über „commons.wikimedia.org“

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Ort
Norderstedt, Am Glasmoor

Baujahr
1926-28

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg

Quellen
Hbg. u. s. Bauten 1918/29, Abb. 410, S. 379; Wasmuths Monatshefte für Baukunst 13 (1929), S. 109-111.
Zustand
Werk erhalten
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243 Gefängnis Glasmoor

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