Werkbeschreibung

Als Standort der neuen Polizeiwache im Stadtteil Hohenfelde stand eine kleine Grün­anlage zur Verfügung, die »wie eine Insel« mit alten Bäumen inmitten der dichten Großstadt­bebauung lag. Das Eingehen auf den »genius loci« der Umgebung war Schumacher so wichtig, daß er wie bei seinen Feuerwehr­bauten trotz gleicher Bauprogramme auf eine Typisierung der Wachen verzichtete. An der Lübecker Straße fügte er einen Klinkerbau von „schmucker Zierlichkeit“ ein (Schäfer: Staats­bauten, Bd. 1, S. XXIV), der den Charakter der Freifläche möglichst wenig stören sollte. So erinnert der zweigeschossige Bau eher an ein vorstädtisches Wohnhaus, wobei das hohe, an den Traufseiten herabgezogene Steildach den Eindruck eines nur eingeschossigen Hauses erweckt. Auf der Traufseite flankieren halb­runde Vorbauten unter einem überstehenden Walmdach den Hauseingang. Schumacher inszeniert hier ein weiteres Mal sein zuerst an der Villa von Halle in Berlin (1900) erprobtes Tormotiv, das in seinen Bauten in vielen Varia­tionen auftritt: Eine Kombination aus halb­runden »Türmen« mit dem dazwischen unter einem weiten Mauerbogen liegenden „Tor“.

>> link zu einer Abbildung in „Wasmuths Monatshefte für Architektur und Baukultur“ 1919/20, Sep/Okt über „digital.zlb.de“

>> link zu Text, Abbildung und Grundriss in „Hamburg und Seine Bauten“, 1914, / S. 234 über „digitalisate.sub.uni-hamburg.de“

Kategorie


Ort
Hamburg-Hohenfelde, Lübecker Straße 54

Baujahr
1913-14

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg

Quellen
Hbg. u. s. Bauten 1914, Bd. 1, S. 234, Abb. 353f.; Schäfer: Staatsbauten, Bd. 1, Abb. S. 123-127; Schumacher: Stufen, S. 302.
Zustand
Werk erhalten
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Datensatz

159 Polizeiwache Lübecker Straße

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