1. Projektberatung und gutachterliche Tätigkeit
Es hat sich in den letzten Jahren in Hamburg gezeigt, dass mit der Zunahme des Bekanntheitsgrades der Fritz-Schumacher-Gesellschaft, immer häufiger Architekten oder Bauherrn den Vorstand der Gesellschaft um Beratung bitten, sofern ihre Projekte im Zusammenhang mit Fritz-Schumacher-Bauten stehen. Der Bedarf an Beratung ist deutlich gestiegen (siehe Stadtparkbad, Justizbehörde, Museum für Hamburgische Geschichte, Schule Burgstraße, Bedürfnisanstalt Alsterdamm, Haus Kluge in Wurzen).
Diese Projektberatung könnte ohne weiteres auch auf die Staatsbauten aus der Zeit vor Schumacher ausgedehnt werden, vor allem auf die Bauten von Alfred Erbe und Carl J. Christian Zimmermann und andere historische Bauten.
2. Studentenbetreuung
Das Archiv des Fritz-Schumacher-Instituts wird regelmäßig von Studenten der Hamburger und anderer Hochschulen um Beratung gebeten. Es handelt sich dabei meistens um Studienarbeiten, Diplomarbeiten oder auch Dissertationen, die im engeren aber auch im weiteren Sinne
Fritz Schumacher und sein Schaffen betreffen.
3. Beratung und Unterstützung des Denkmalamtes
In mehreren Fällen ist das Denkmalamt an die Fritz-Schumacher-Institut herangetreten und hat um fachliche Unterstützung gebeten. Diesen Bitten wurde, sofern es die beschränkten Möglichkeiten zuließen, entsprochen.
4. Planung und Ausführung von Ausstellungen
Neben den wissenschaftlichen Veröffentlichungen, tritt das Fritz-Schumcher-Institut auch mit Ausstellungen über Architektur, Baukultur und Städtebau an die Öffentlichkeit. Diese gute Tradition der Fritz-Schumacher-Gesellschaft wird das Fritz-Schumcher-Institut fortführen.
5. Planung und Ausführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen
Seit 1990 werden jährlich wissenschaftliche Kolloquien zu den Themen Architektur, Städtebau, Wohnungsbau, Regionalplanung und Baukultur veranstaltet. Die Kolloquien behandeln Aufgaben und Probleme der gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung vor dem Hintergrund des Werkes von Fritz Schumacher. Die Veranstaltungen finden große Resonanz bei den Vertretern von Wissenschaft, Praxis, Politik und Verwaltung.
6. Herstellung und Herausgabe von wissenschaftlichen Publikationen
Seit mehreren Jahren werden die Tagungsberichte der Fritz-Schumacher-Kolloquien als Buch herausgegeben. Diese Buchreihe der Kolloquiums-Dokumentationen haben inzwischen einen guten Ruf in der Fachwelt und gehören zum regelmäßigen Neubeschaffungsprogramm der entsprechenden Bibliotheken, Fachinstitute und Fachverwaltungen. Neben der Tagungsreihe gibt die Fritz-Schumacher-Gesellschaft noch die Periodika Wissenschaftliche Berichte heraus sowie weitere Veröffentlichungen aus ihrem Arbeitsbereich. Die Wissenschaftlichen Berichte sind das Mitteilungsblatt der Fritz-Schumacher-Gesellschaft und sie bieten eine Plattform für die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Aufsätzen, Forschungsergebnissen und Vorträgen aus dem Bereich der Baukultur.
7. Forschungsprojekte und Forschungsarbeiten
1. Das Fritz-Schumacher-Institut faßt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Kolloquien
der Fritz-Schumacher-Gesellschaft zusammen und formuliert zu Fragen, die sich aus den Kolloquien ergeben haben, Studien-, Diplom- und Dissertationsthemen, bis hin zu fertigen, antragsreifen Forschungsprojekten. Dadurch wird die Effizienz und Bedeutung der mit hohem Aufwand veranstalteten Kolloquien erhöht.
2. Das Fritz-Schumacher-Institut erarbeitet zu Fragen und Themen aus dem Bereich der
Baukultur, zu denen Forschungsbedarf besteht, Dissertations- und Forschungsprojekte.
3. Das Fritz-Schumacher-Institut macht Auftragsforschung für Dritte wie z.B. öffentliche
Verwaltungen, gemeinnützige Wohnungswirtschaft, wissenschaftliche Institute oder private Auftragsgeber.
8. Fritz-Schumacher-Forschung
Der wichtigste Baumeister Hamburgs hat der Stadt ein bedeutendes städtebauliches und architektonisches Werk hinterlassen. Sein Vermächtnis geht aber darüber hinaus, denn in den Archiven Hamburgs liegt ein umfangreicher, bisher unbearbeiteter Nachlaß. Der Nachlaß besteht aus Plänen, Zeichnungen, Fotosammlungen, Korrespondenz, Schriften, Reden, unveröffentlichten Schriftstücken u.a. mehr. Auch in anderen Städten wie Bremen, Köln, Leipzig oder Dresden existieren noch Teile von Schumachers
Hinterlassenschaft. Diese Überlieferung einer bedeutenden Kulturleistung, die besonders für Hamburg Bedeutung hat soll in einem Forschungsprojekt bearbeitet werden.
9. Ausarbeitung von Projekten zur Umnutzung von Kulturdenkmälern und historischer Bausubstanz
Die Fritz-Schumacher-Gesellschaft ist bereits in der Vergangenheit mit dem Thema der Umnutzung von Kulturdenkmälern beschäftigt gewesen. Es ist ein Thema, daß die Städte und die darin lebenden Menschen in Zukunft immer mehr beschäftigen wird. Es hat sich gezeigt, daß dabei im hohen Maße Sachverstand auf dem Gebiete der Architektur, des Ingenieurwesens und der Denkmal- und Baupflege erforderlich ist.
10. Erarbeitung von Projekten zur Umnutzung und Umgestaltung von Hamburger Plätzen
Fritz Schumacher schrieb in seinem Buch „Zukunftsphantasien über alte Hamburger Plätze“ über den Architekten, der durch seine Stadt geht: „Wir beginnen im Geiste umzugestalten und neu zu ordnen; und so kommen wir im Laufe der Zeit dazu, von Plätzen, durch die uns des Tages Lauf führt, neben dem wirklichen Bilde ein zweites in uns zu tragen: die Wunschform, die sich in uns unwillkürlich herausgebildet hat.” Um Plätze heute umgestalten oder gar umnutzen zu können, sind umfangreiche
Voruntersuchungen und Gutachten zu erstellen, die z.B. mit den Auswirkungen des neuen Platzes auf die Umgebung, auf das Quartier, den Verkehr, die anliegenden Geschäfte usw. befassen müssen.
Das Thema ist für Hamburg bedeutend, um weiterhin seine hohen Standortqualitäten zu erhalten.
11. Stadtbildpflege und Baupflege
Die Stadtbildpflege und die Baupflege hat in Hamburg eine besondere erfolgreiche Tradition. Sie war z.T. Vorbild für andere Städte. Die Hamburger Baupflege verstand ihre Arbeit als kulturpolitische Bildungsaufgabe. Das Stadtbild als Kulturgut sollte wieder verstärkt im Bewußtsein der Architekten,
Planer, Bauherrn, Politiker und der Bevölkerung verankert werden. Ein Aufgabe, zu der das Fritz-Schumacher-Institut z.B. durch Vorträge, Studien, beispielhafte Projekte oder kritische Auseinandersetzung mit konkreten Bauprojekten den Anstoß geben sollte.