Während sich die Wohnstadt abflachend in die umgebende Landschaft auflösen sollte, sah Schumacher für die Geschäftsstadt bauliche Konzentration vor. Mit seinen Vorschlägen zur Gestaltung der Brückenköpfe der zentral gelegenen Hängebrücke über den Rhein wollte er den Charakter der Kölner City als westdeutscher Handelsmetropole unterstreichen, indem er die historische Stadtsilhouette durch einige wenige Hochhausbauten bereicherte, die an ganz bestimmten »organisch aus dem Stadtgebilde hervorgehenden Punkten« gebaut werden und in »taktvollen Grenzen« bleiben sollten. Weiterhin mußten sie jeden Anklang an sakrale Bauten streng vermeiden.
Am Kölner Heumarkt sah Schumacher die Stelle in der Stadtsilhouette, die er aufgrund ihrer städtebaulichen Situation betonen wollte. Hier plante er als Geschäfts- und Bürohochhaus für die Leonhard Tietz AG (heute Kaufhof) einen längsrechteckigen, geschlossenen Baublock, durch den die Auffahrt zur Brücke führte. Zwei niedrigere Eckgebäude zur Rheinseite sollten das Gebäude in die vorhandene Rheinuferbebauung integrieren, zwei turmförmige höhere Eckbauten am Heumarkt die eigentlichen städtebaulichen Dominanten sein. Flachdächer waren als Erholungsflächen für die im Gebäude beschäftigten Angestellten gedacht.
Schumacher zog einen ersten Entwurf im
Rahmen des Generalsiedlungsplanes allerdings zurück, und es wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich 403 Teilnehmer beteiligten. Das Preisgericht unter
Vorsitz von Peter Behrens vergab den ersten Preis nicht an Schumachers überarbeiteten
Entwurf, sondern an die Düsseldorfer Architekten Wilhelm Pipping und William Dunkel für ihren Entwurf »Porta Agrippina«. Die Planungen für den Heumarkt wurden nicht ausgeführt.
>> link zu einer Abbildung des Brückenkopfentwurfs über „commons.wikimedia.com“
225 Wettbewerb Brückenkopf Deutzer Brücke